Drei Personen betrachten eine bunte Ausstellungswand.

Bundesweit präsent,
Aktiv vor Ort

Regionaltreffen: Vermittlung mit Haltung - Stärkung von Mitarbeitenden im Umgang mit extremistischen Aussagen

24. und 25. November 2024 in Ravensburg

Das zweitägige Regionaltreffen findet im Museum Humpis-Quartier und in der Stadtbücherei Ravensburg statt und bietet die Gelegenheit zur Vernetzung in der Region.

Aktuell stehen Museen als Orte der Kulturvermittlung vor der Herausforderung auf antidemokratische Haltungen reagieren zu müssen. Wir möchten Mitarbeitende in den Häusern darin bestärken, angemessen auf populistische Angriffe reagieren und Haltung gegen antidemokratische Strömungen zeigen zu können.



Programm

Sonntag, 24. November

Den gesamten Sonntag über freien Eintritt für Tagungsteilnehmende in folgenden Museen:

    Museum Humpis-Quartier, Ravensburg
    Kunstmuseum Ravensburg
    Wirtschaftsmuseum Ravensburg
    Sammlung Herburger, Stiftung Bruderhaus Ravensburg
    Museum Ravensburger
 

 

15.00 – 17.30 Uhr
Tagungsbüro geöffnet
Museum Humpis-Quartier, Marktstraße 45, Ravensburg

16.00 Uhr
Führung durch die Sonderausstellung „Alles schöner Schein? Das Konzerthaus und seine Kulissen um 1900" im Museum Humpis-Quartier mit Miriam Kresser, Ausstellungskuratorin
(kostenfrei, mit Anmeldung)

19.30 Uhr
Gemeinsames Abendessen und get together
(mit Anmeldung, Selbstzahlende)
Restaurant Stippe, Gespinstmarkt 19, Ravensburg


Montag, 25. November

8.45 Uhr
Ankommen
Stadtbücherei Ravensburg, Kornhaus, Marienplatz 12, Ravensburg

9.30 Uhr
Begrüßung
Claudia Dostler, Leiterin Stadtbücherei Ravensburg
Silke Höllmüller, Erste Vorsitzende des Landesverbandes Museumspädagogik BW e.V.

10.00 Uhr
Impulsvortrag
"Historisch-politische Vermittlungsarbeit am Erinnerungsort Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz. Ein Erfahrungsbericht" (Online-Vortrag)
Referentin: Rebekka Schubert, Gedenkstättenpädagogin Erinnerungsort Topf & Söhne, Erfurt

Der _Erinnerungsort Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz_  im thüringischen Erfurt wurde 2011 eröffnet. Sein Alleinstellungsmerkmal besteht darin, dass er die Mittäterschaft der Industrie am Holocaust auf dem Firmengelände eines beteiligten Unternehmens und damit am historischen Ort erzählt und damit an diesem besonders bedeutsamen Beispiel die vielfältige Verquickung des Terror- und Vernichtungsapparates mit der Gesellschaft zeigt. Damit stellt er, und das betrifft jeden Menschen, die Frage nach der Verantwortung des und der Einzelnen in seinem und ihrem beruflichen und alltäglichen Handeln. Die historisch-politische Bildungsarbeit am Erinnerungsort Topf & Söhne begreift eine (selbst-)kritische Auseinandersetzung mit dieser Geschichte als Voraussetzung und Basis für gesellschaftspolitische Handlungskompetenz.

In der Vermittlungsarbeit werden innovative Veranstaltungen und nachhaltige Fortbildungsmöglichkeiten zum Thema Geschichtsvermittlung und Demokratiebildung angeboten. Während des Regionaltreffens stellt Rebekka Schubert einige Projekte vor. Gemeinsam mit den Teilnehmenden wird sie der Frage nachgehen, wie wir uns als Vermittler:innen gezielter auf den (pädagogischen) Umgang mit rechtsextremen Besucher:innen vorbereiten können. Die Teilnehmenden sind eingeladen, diesbezüglich herausfordernde Situationen und Gegebenheiten aus der eigenen Arbeit einzubringen.

10.30 Uhr
Impulsvortrag
„Chancen und Herausforderungen in der politischen Bildungsarbeit zu Desinformationen“
Referentin: Judith Kirberger, Leitung medienpädagogische Projekte und faktenstark

Gegründet im Zuge eines Hackerthons, entwickelt die gemeinnützige Organisation codetekt Strategien gegen Desinformationen. Mittlerweile wurden diverse Projekte rund um das Themenfeld umgesetzt: beispielsweise eine Community-Plattform aufgebaut und digitale Tools sowie medienpädagogische Formate für das Projekt faktenstark in Sachsen entwickelt. Dabei stieß das Projekt nicht nur auf offene Türen, sondern auch auf diverse Herausforderungen. Darum und um die Frage, welche Lösungsansätze vertreten wurden, soll es im Inputvortrag gehen.

Es ist eine Kaffeepause eingeplant.

Im Anschluss von 11.30-12.30 Uhr: Mitgliederversammlung des Landesverbandes Museumspädagogik BW e.V.

13.00 Uhr
Mittagessen (mit Anmeldung, Selbstzahlende)
Gaststätte Humpis, Marktstraße 47, 88212 Ravensburg

14.30 Uhr
Workshops, wahlweise

Workshop 1 "Satire, Witz & Co. - Was darf Humor? Was nicht?"
Referentin: Angelika Vogt, Bildungsreferentin für Demokratieförderung & Extremismusprävention

Im Workshop geht es darum, wie in der Zusammenarbeit mit Jugendlichen auf vermeintlichen „schwarzen Humor" reagiert werden kann: Ist es ein Witz oder ist es die Aussage zu einer Haltung? Fällt das noch unter Meinungsfreiheit? Wo liegen juristische Grenzen?
Den Einstieg bildet ein kurzer Input, was populistische Aussagen kennzeichnet und welche Schwierigkeiten in der Reaktion liegen. Die Referentin gibt Beispiele aus Ihrer Beratungsarbeit im Umgang mit populistischen Aussagen, wobei die Teilnehmenden eigene Erfahrungen und Fragen einbringen können. Im Dialog werden dann Reaktionsweisen überlegt und erprobt.

Workshop 2 “Ignorieren, Gegenreden, Aushalten?! Strategien zum Umgang mit Desinformationen“
Referentin: Judith Kirberger, Leitung medienpädagogische Projekte und faktenstark

Wie umgehen mit Menschen, die hinter jeder politischen Entscheidung die große Weltverschwörung vermuten? Seit Corona werden viele Menschen nicht nur im Privaten, sondern auch im beruflichen Kontext mit Desinformationen und Verschwörungserzählungen konfrontiert. Was aber tun, wenn unser Gegenüber Desinformationen verbreitet? Wie kann ich dabei auch auf meinen eigenen Schutz achten? Gemeinsam diskutieren wir Ansätze zum Umgang mit Desinformationen und Menschen, die diese verbreiten. Außerdem blicken wir auf aktuelle Entwicklungen und Akteur*innen im Feld der Desinformationen.

Im Anschluss: Feedbackrunde und Abschluss

Ende gegen 16.30 Uhr

 

Die Anmeldung zur Regionaltagung ist möglich bis zum 15. November unter Zusendung des Anmeldeformulars an bw@museumspaedagogik.org. Die Teilnahmegebühr beträgt 10 Euro (für Mitglieder), 20 Euro (für Nicht-Mitglieder) - bitte zahlen Sie die Teilnahmegebühr bar bei Ihrer Anmeldung vor Ort. Sie erhalten dort eine Teilnahmebescheinigung und den Beleg für die Zahlung.

Landesverband Museumspädagogik Baden-Württemberg e.V.
Geschäftsstelle

c/o StadtPalais Museum für Stuttgart
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Konrad-Adenauer-Straße 2
70173 Stuttgart
bw@museumspaedagogik.org