Drei Personen betrachten eine bunte Ausstellungswand.

Bundesweit präsent,
Aktiv vor Ort

Föhr: Museumspädagogische Werkstattgespräche auf Föhr

Dr.-Carl-Häberlin-Museum, Nationalparkhaus und Museum Kunst der Westküste

Erst vier, dann fünf und endlich acht Museumspädagogen und -pädagoginnen erreichten auf mehr oder weniger stürmischen Wegen und oft verspätet wegen Niedrigwassers die Nordseeinsel Föhr.
Ließen wir uns zunächst am Freitagnachmittag am Südstrand der Insel so richtig durchpusten (nicht alle hatten „sturmerprobte-nordseeinselfähige“ Kleidung im Reisegepäck dabei), genossen wir nach längerem Suchen eines Platzes zum Abendessen – im November sind nicht mehr alle Lokale geöffnet - in der Pension „Ruh Ut“ an beiden Abenden dann die gemütliche Atmosphäre. Es wurde erzählt, Bilder wurden gezeigt und Zukünftiges diskutiert, so dass am Ende dieser Werkstattgespräche auch die Planung für die kommende Tagung in Braunschweig (12./13. Februar 2012) stand.
Am Samstag und Sonntag ging es dann richtig zur Sache – nämlich zu den Sachen, die es auf der Insel Föhr „museumsmäßig“ zu sehen gibt. Man sollte es nicht glauben, aber auf der Insel gibt es tatsächlich mehr als ein Haus zu besichtigen, was wir auch ausgiebig taten.


Dr.-Carl-Haeberlin-Friesen-Museum

Die Leiterin Jutta Kollbaum-Weber nahm sich in Wyk richtig viel Zeit uns ihr Haus vorzustellen. Schon der sperrige Name für dieses Museum war mehr als eine Erklärung wert. Welches so friesenhaft bodenständig aussehende Museum ist auch schon vor etwa hundert Jahren durch den namensgebenden Leiter gleich als Museum gebaut worden und beherbergt sogar im Museumsareal sein Grab?
An Möglichkeiten bietet das Haus folgende Aktivitäten wie VERSTEHEN; VERTIEFEN; ENTDECKEN; EINKAUFEN; EINTAUCHEN; AUSRUHEN; VERGNÜGEN; EINSTIMMEN; INFORMIEREN im Haus mit seinen zehn Ausstellungsräumen – von der von der Vor- und Frühgeschichte über Traditionshandwerk, friesische Bräuche, naturkundliche Themen und Walfang.
Nationalpark-Haus. Und rund um das Museum ist dann auch gleich noch ein kleines Freilichtmuseum errichtet worden.


Nationalpark-Haus in Wyk

Unser zweiter Besuch war ganz der Natur, genauer dem Weltnaturerbe Wattenmeer gewidmet. Der Leiter des Nationalpark-Hauses, Walter Stubenrauch, begrüßte uns und demonstrierte uns an seinen Aquarien eine „Fütterungs-Führung“ zur Kinderstube Wattenmeer, die so noch keiner von uns erfahren hatte. Viele Infos gab es in kurzweilige Aktionen und spannenden Geschichten „verpackt“. Nach einer Erkundungstour in der jahreszeitlich aufgebauten Ausstellung, die viel Wissenswertes über diese Nordseeregion bietet, saßen wir mit Herrn Stubenrauch in zusammen und bekamen weitere Einblicke in die Vermittlungsarbeit des Nationalpark-Hauses, die als Besuchergruppe überwiegend Tages- Urlaubsgäste hat und zu der nicht nur die Vorträge und Führungen in der Ausstellung in Wyk gehören, sondern ebenfalls Watt- und vogelkundliche Führungen und naturkundliche Halligführungen und Vorträge.


Museum Kunst der Westküste

Was für ein Unterschied in Museumsgestaltung und Angebot erwartete uns am nächsten Tag in diesem Haus. Es ist ein Stiftermuseum, wo es in sechs Saalbauten auf 900qm einerseits bis Januar 2012 aus der Sammlung Exponate zur Kunst der Westküste – hier wird auch u. a. Dänemarks und Norwegens Küstenlandschaft präsentiert – und andererseits mehrere kleinere Ausstellungen wie z. B. Liebermann am Meer bis hin zu Videoinstallationen dänischer Künstler zu sehen gibt. Hier kann man gespannt sein, was im nächsten Jahr ausgestellt wird. Die Leiterin der Museumspädagogik, Inge Krichau-Sadowsky, führte uns nicht nur durch das Museumsareal, sondern zeigte uns auch ihr museumspädagogisches „Reich“, das dieses Wort wirklich verdiente. Die Einkehr in Grethjens Gasthof war dann ein gelungener Abschluss dieser museumspädagogischen Werkstattgespräche auf dieser Insel.
 
Wir wurden nach diesen umfassenden Informationen in den drei Häusern noch mit einer sonnigen – wenn auch kalten – Fährüberfahrt nach Dagebüll von unserem Inselaufenthalt so richtig nordseefrisch verabschiedet. Acht Museumspädagogen und -pädagoginnen wirklich mehr bekommen als sie sich von diesem Inselaufenthalt versprochen hatten. Denn weit war die Anreise für alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen allemal gewesen – und so auch die Rückreise.


In allen drei Häusern, die wir besuchten, wurden wir sehr herzlich begrüßt und uns wurden viele spannende Einblicke in die Vermittlungs- und Bildungsarbeit gewährt. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken!

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