Bundesweit präsent,
Aktiv vor Ort
Jahrestagung und Mitgliederversammlung im Weltkulturerbe Rammelsberg
Der Wandspiegel der bösen Stiefmutter,....... ein überzeugendes Evaluationsinstrument, das schnell, sicher und objektiv über Wert und Wirkung der eigenen Person Auskunft gibt und Hinweise zur Gewinnung einer Top-Qualität („Schönste im Land“) aufzeigt.
Leider haben wir ja zum Märchenreich keinen praktischen Zugang, aber den Spiegel sollten wir uns natürlich dennoch vorhalten (lassen), um Bescheid zu wissen über die Nützlichkeit unserer Arbeit, ihrer Ziele und Resultate.
Wie man mit diesem Spiegel umgeht, wer ihn halten und was man ihn fragen sollte, haben wir auf dieser Jahrestagung erfahren. Dort hat uns mit einem in Norddeutschland eher unüblichen „Glückauf“ die Museumspädagogin vor Ort, Gesine Reimold, begrüßt und uns im Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg Goslar zu spannenden und aufschlussreichen Erkundungen „unter und über Tage“ eingeladen. Am Sonntag hörten wir zunächst vier spannende Beiträge: Volker Schönert (Visitor Choice, Berlin) sprach über „Evaluation als Instrument der Qualitätssicherung musealer Vermittlung“. Fabian Hofmann (Institut für angewandte Kunstpädagogik, Universität Gießen) berichtete über „Wirkungsforschung in der (Kunst-)Vermittlungspraxis - Eine Untersuchung zu den Einstellungen und Erfahrungen von Kunstpädagogen in Schule und Museum“, die in Zusammenarbeit mit Katharina Bühler (Hamburger Kunsthalle) entstanden ist. Regine Leipold (LV Museumspädagogik Bayern) gab spannende Einblicke in die „Selbstevaluation am Beispiel des Projektlabors Museumspädagogik im Landesverband Bayern. Max Keck (Freilichtmuseum Glentleiten) sprach von seinen Erfahrungen mit der „Entwicklung von Strukturen und Methoden der Selbstevaluation“ als Teilnehmer des Projektlabors. Er erzählte von der Selbstevaluation eines Erkundungsspiels für Familien des Freilichtmuseums Glentleiten. Anschließend wurden in einem Workshop die Projekte von zwei Mitgliedern auf mögliche Evaluationsansätze bzw. die Methodik hin besprochen.
Am Montag wurden wir zu „Schnupperführungen“ unter und über Tage eingeladen. Anschließend berichtete Gesine Reimold uns über ihre Museumspädagogik am Rammelsberg und sprach über die Entwicklung am Hause und mögliche neue Herausforderungen. Im Rammelsberg wurde Kupfer, Blei und Zink abgebaut, es ist das größte und älteste Metallerzbergwerk der Welt und war von 960 bis 1989 in Betrieb. Daher ist der zentrale Punkt in der pädagogischen Betrachtung der „authentische Ort“. Die Verbindung zur Stadt Goslar wird im Programm betont. Das Museum „Weltkulturerbe Rammelsberg“ hat seit 2001 eine feste Stelle für die Museumspädagogik. Es kommen ca. 100.000 Besucher im Jahr in das Museum, mit der Oberharzer Wasserwirtschaft und dem Kloster Walkenried gehört es neben einigen Städten zu den Weltkulturerbestätten im Harz. Bei den Kinderführungen gib es den Bergzwerg als Maskottchen. Kindergeburtstage, Ferienpassangebote und Schulführungen zu den Sagen, der Chemie, der Geologie und der Tätigkeit der Bergleute werden angeboten. Für Erwachsene gibt es zusätzlich noch eine Führung mit Goethes Geist – eine Kostümführung. Mit einer Jugendakademie werden 14 Tage vor den Sommerferien Schülerinnen und Schüler mit dem Thema „Feuer – Wasser – Luft“ den unterschiedlichen Altersstufen gerecht vertraut gemacht. Diese Akademie wird von der metallverarbeitenden Industrie und dem Museum finanziert – es gibt über 800 Anmeldungen. Die ersten bekommen die Möglichkeit, an der Akademie teilzunehmen. Der Kinderclub für Kinder von 7 bis 12 Jahren trifft sich alle 14 Tage am Donnerstagnachmittag. Die Kinder haben jederzeit freien Eintritt, nur die Eltern müssen zahlen. Der Club gibt eine Zeitung heraus, die beim Weihnachtsbasar verkauft wird. Mit diesem Erlös finanziert der Club seinen jährlichen Ausflug. Die Teilnahme kostet 5,- € im Monat, pro Jahr wird ein Thema bearbeitet, es wird immer etwas für das Museum produziert. Die Teilnehmer müssen sich verbindlich anmelden, die AG wird aber bei der kooperierenden Gesamtschule als schulische Leistung angerechnet.
Zwei der Programme wurden kennengelernt: untertage das Angebot „Licht und Schatten“ übertage die Ausstellungshäuser besichtigt.