Drei Personen betrachten eine bunte Ausstellungswand.

Bundesweit präsent,
Aktiv vor Ort

Hannover: Museum interaktiv - Was bieten Ausstellungen zum Mitmachen?

Jahrestagung mit Mitgliederversammlung im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover

Nur gucken – nichts anfassen! Dieses Verbot ist in unseren Museen längst nicht mehr gültig. Hands-On-Angebote, Spielstationen und Labortische sind Ausdruck einer ganzheitlichen kulturellen Vermittlungsarbeit. Dennoch bleibt die Objektpräsentation weiterhin Wesensmerkmal der meisten Ausstellungen. Dem entgegen steht das Format der Mitmachausstellung: Installationen und Modelle zum Mitmachen und Ausprobieren sind dabei die typischen Ausstellungselemente, die im Fokus stehen. Originale Exponate treten in den Hintergrund.  Ca. 40 Kolleg/innen trafen sich, um sich damit auseinander zu setzen. Dazu bot die zu diesem Zeitpunkt stattfindende Sonderausstellung „High-Tech‐Römer“ eine gute Gelegenheit.

Zum Auftakt stimmte uns Thomas Renz (Institut für Kulturpolitik Universität Hildesheim) mit seinem Vortrag ein, in dem es vor allem um die Frage ging, wie Kulturelle Teilhabe durch Museumsbesuche generell gelingt, welche Barrieren dabei auftauchen und ob man diese überhaupt beseitigen kann.
Anschließend stellte Prof. Dr. Horst Langer (FH Bielefeld) sein Projekt „Leonardo da Vinci – Bewegende Erfindungen“ vor, das er seit einigen Jahren mit Studierenden durchführt und häufig von Museen als Sonderausstellung angefragt wird. In interaktive Modelle umgesetzte Skizzen und Entwürfe von da Vinci stehen den Besucher/innen zum Ausprobieren zur Verfügung. Den Erfolg dieser Ausstellung führt Herr Langer vor allem auf die Faszination zurück, die die Person da Vinci als genialer Erfinder auf die Besucher/innen ausübt.
Ausgestattet mit einem Evaluationsbogen besuchten die Teilnehmer/innen dann die Ausstellung „High-Tech Römer“ unter den Aspekten: Welche Mitmachobjekte werden genutzt, werden die Originale wahrgenommen, werden Texte und Anleitungen gelesen?
Am zweiten Tag berichtete uns Lothar Altringer (Rheinisches Landesmuseum Bonn), wie die Ausstellung „High-Tech‐Römer“ entstanden ist. Als Konzeptionist war er auch an den Meinungen interessiert, die die Tagungsgäste als teilnehmende Beobachter/innen in der Sonderausstellung am Tag zuvor gemacht hatten.

Flankiert wurde die Tagung durch einen Beitrag von Anka Bolduan und Uwe Rautenberg, die am Deutsch-japanischen Austauschprogramm des BVMP 2014 teilnahmen und von ihrer Reise nach Japan berichteten.

Schließlich fand unsere alljährliche Mitgliederversammlung statt. Es wurden der Vorstand und seine Beiräte neu gewählt. Im Vorstand: Anka Bolduan (Bremen), Silke Straatman (Ostpreußisches Landesmuseum Lüneburg), Birte Stüve (Museum Lüneburg), Sandrine Teuber (Museumspädagogischer Dienst Stadt Oldenburg ); im Beirat: Karin Ruhmöller (Museum Tuch + Technik Neumünster), Hans-Georg Ehlers (Schwedenspeicher-Museum Stade), Dr. Gerd Hoffmann-Wieck (GEOMAR - Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel).

Außerdem wurden die Termine für das kommende Jahr festgelegt:
20. April 2015 Der RV vor Ort im Museum Lüneburg:
 „Interdisziplinäre Ausstellungen“  + Außerordentliche Mitgliederversammlung
07. September 2015 Der RV vor Ort im Bomann-Museum, Celle:
 „Recht und Haftung freier Mitarbeiter/innen“
30. Oktober - 01. November 2015
Werkstattgespräche (Ort steht noch nicht fest)

 

Wir danken Dr. Ulrike Richter für die Erlaubnis, ihre Fotos zu verwenden.

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