Museumspädagogik
wirkt
Das Projekt des Bundesverbandes Museumspädagogik e.V. im Rahmen des Förderprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in den Jahren 2013 bis 2017.
Zwischen 2013 und 2017 haben mehr als 200 Museen gemeinsam mit weiteren lokalen Partnern im Rahmen des BVMP-Programms „MuseobilBOX – Museum zum Selbermachen“ Bündnisse geschlossen und außerschulische Maßnahmen für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche durchgeführt.
„Was aus meinem Leben sollte in einem Museum für die Menschen in der Zukunft aufbewahrt und präsentiert werden?“ Mit diesem aufsuchenden Impuls gestalten Kinder und Jugendliche innerhalb und außerhalb des Museums eine mobile Museumsbox. Ziel ist es, den jungen Museumsneulingen Freude am Museumsbesuch zu vermitteln und sie zu ermuntern, das Museum zu einem Ort in ihrer Lebenswelt zu machen. Sie entdecken Bezüge zwischen dem eigenen Leben und den Museumssammlungen und erproben im Museum Möglichkeiten der aktiven, selbstbestimmten und kreativen Gestaltung und Präsentation.
Ausgehend von der museumsübergreifenden Fragestellung „Was aus meinem Leben sollte in einem Museum für die Menschen der Zukunft aufbewahrt werden?“ können Kinder und Jugendliche – vielfach zum ersten Mal – ein Museum besuchen. Sie lernen diese, für sie fremde Institution mit all ihren Arbeitsfeldern kennen und beschäftigen sich mit authentischen, dreidimensionalen Museumsobjekten aus Vergangenheit und Gegenwart, mit fremden Kulturen oder vergangenen Techniken. Außerdem erfahren sie etwas über die Arbeitsmethoden eines Museums – das Sammeln, Erforschen, Ausstellen und Vermitteln. Gleichzeitig sind sie aufgefordert, sich mit ihrer Lebenswelt und für sie persönlich wichtigen Fragen zu befassen.
Wesentlich ist bei dem initiierten Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung die Eröffnung neuer Bildungschancen – vor allem für benachteiligte Kinder und Jugendliche, die durch die lokalen Bündnisse spannende Impulse erfahren, Herausforderungen erleben und in Kontakt zu Vorbildern kommen. Kulturelle Bildung soll ihnen eine Perspektive geben, ihre Kompetenzen und ihr Selbstbewusstsein stärken und ihnen Anerkennung vermitteln. Zugleich stoßen die Bündnisse schon jetzt eine neue soziale Bewegung für gute Bildung an, indem Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement gestärkt werden. Eine tragfähige Vernetzung unterschiedlicher Bildungsakteure auf lokaler Ebene, möglichst nah an den Kindern und Jugendlichen, zu fördern, ist ein weiteres, wichtiges Ziel. Und nicht zuletzt wird kulturelle Bildung in die Breite getragen – genau zu den Kindern, die bislang am weitesten von ihr entfernt sind.
Die vorliegenden Expertenbeiträge untersuchen aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Ursachen von Bildungsbenachteiligung, Voraussetzungen kultureller Teilhabe und institutioneller Kompetenzen für mehr Bildungsgerechtigkeit. Daneben gewähren praxisnahe Beiträge Einblicke in die erfolgreiche Umsetzung des Förderkonzepts „MuseobilBOX“.
Kulturelle Bildung inklusiv, gerecht, diversitätsbewusst gestalten (PDF, nicht barrierefrei)
Der Schwerpunkt der Ausgabe 108 von Standbein Spielbein liegt auf dem Thema „MuseobilBOX – Museum zum Selbermachen“. Die Beiträge blicken zurück auf fünf erfolgreiche Jahre dieses Projekts, das zum Ziel hat, Kinder und Jugendliche, die bisher keine oder nur wenig Museumserfahrung hatten, an Museen als Orte der Kulturellen Bildung heranzuführen. Das vorliegende Heft gibt einen Überblick über die Fülle von fantasievollen und verschiedenartigen Projekten, die durchgeführt wurden und an denen alle Museumstypen beteiligt waren.